Insel 2: Texte aufbereiten
Moin Moin Matrosin/Matrose! Lass uns gemeinsam Insel 2 betreten und lernen, wie Textdokumente didaktisch aufbereitet werden können.
Hast Du Dich dazu entschlossen, Deinen Lehrinhalt schriftlich festzuhalten, dann bieten sich Dir viele Möglichkeiten, dies zu tun. Je nachdem was für eine Art von Lehrinhalt Du verschriftlichen möchtest, stehen Dir unterschiedliche Formate zur Verfügung. Schau doch mal, ob Dir diese Möglichkeiten zusagen:
Arbeitsblatt
Möchtest Du Arbeitsaufträge und Fragestellungen verschriftlichen, bietet sich die Erstellung eines Arbeitsblattes an. Dieses verfolgt in den meisten Fällen den Zweck, die Lernenden zur eigenstädigen Auseinandersetzung mit einem Lehrinhalt anzuregen. Entsprechend sollten Arbeitsblätter verständlich und strukturiert aufgebaut sein.
Nach Brettschneider sind Arbeitsblätter stets aus mehreren Arbeitseinheiten aufgebaut. Diese liefern Informationen und Quellen, beinhalten einen Arbeitsauftrag, bieten Lösungshilfen an und stellen eine Form der Lernkontrolle bereit.
Nicht nur die Struktur, auch die Formalien sollten beachtet werden. So weist Brettschneider darauf hin, dass der Lesewiderstand von Lernenden wächst, wenn Zeilenabstände und -längen unzureichend berücksichtigt werden, kein Wert auf Fettungen und Hervorhebungen gelegt wird und unverständliche Worte gewählt werden. Vielmehr sollten kurze, verständliche und prägnante Worte und Formulierungen verwendet und zusätziche Abbildungen zur Verdeutlichung des Textes hinzugefügt werden. Gleichzeitig sollte auf ein sachliches Layout geachtet werden, das nicht vom Inhalt ablenkt (vgl. Brettschneider 2001).
Für eine detaillierte Beschreibung zur Erstellung von Arbeitsblättern empfehle ich Dir zudem die Arbeit Gestaltung von Arbeitsblättern für den Einsatz im Unterricht von Günther Neumann.
Protokoll
Ein Protokoll hat die Aufgabe, über die wesentlichen Inhalte, den Verlauf und das Ergebnis eines Gesprächs (Diskussion, Besprechung, Veranstaltung, Sitzung, Unterrichtsstunde) oder auch von Versuchen in verkürzter Form zu informieren.
Dabei besteht es im Allgemeinen aus drei verschiedenen Teilen:
Im Kopfteil befinden sich Basisinformation über den Sachverhalt. Das sind im Allgemeinen Angaben über
Ort, Datum und Zeit
die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, ihre Anzahl und die entschuldigt oder unentschuldigt Abwesenden
den Leiter bzw. die Leiterin
den Anlass
die Tagesordnung
Im Protokoll oder der Niederschrift wird der von der jeweiligen Protokollform/-art geforderte Bericht niedergeschrieben. Seine Gliederung ergibt sich aus der Sachstruktur bzw. der Tagesordnung.
Im Schlussteil - zwingend wenn das Protokoll urkundenrechtliche Bedeutung haben soll - stehen die Unterschriften des Protokollführers und des Leiters bzw. der Leiterin. Dies muss jedoch nicht bei jedem Protokoll der Fall sein.
Es gibt verschiedene Formen des Protokolls. Auf TeachSam.de, einem Bildungsserver für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lehrkräft, werden die verchiedenen Prtokollformen erläutert. Die Informationen stehen unter CC BY SA zur Verfügung:
- Verlaufsprotokoll
- Ergebnisprotokoll
- Sonderformen wie Gruppenarbetsprotokoll, Versuchsprotokoll,...
Präsentationen
Präsentationen dienen dem Zweck, die Lernenden auf anschauliche Weise für wichtige Sachverhalte zu interessieren. In den meisten Fällen fungieren sie als Unterstützung eines verbalen Vortrags und fassen die wichtigsten Stichpunkte zusammen oder schaffen durch die Verbindung von Text, Bild und Ton ein vertiefendes Verständnis des zu erläuternden Sachverhalts.
Möchtest Du einen Lehrinhalt in einer Präsentation schriftlich festhalten, gibt es einige Merkmale zu beachten:
Vermeide die Schriftart und -größe Deines Textes unnötig häufig zu ändern. Ständige Änderungen der Schriftart bringen Unruhe und Verwirrung in die Präsentation.
Falls Du bestimmte Schlagworte bzw. eine besonders wichtige Information hervorheben willst, so kannst Du Markierungen wie fett oder kursiv verwenden. Allerdings gilt hier ebenfalls sich auf eine Markierung festzulegen und nicht alle möglichen Optionen auszunutzen.
Eine gute Folie einer Präsentation sollte nicht mehr als sechs Zeilen enthalten und höchstens zwei Drittel ausgefüllt sein. Zudem sollten längere Sätze auf Folien vermieden werden, da die Präsentation der Folien Deinen Vortrag nur unterstützen soll.
Weitere Informationen zur erfolgreichen Gestaltung von Präsentationen kannst Du dem Wiki Gute Präsentationen Erstellen aus dem ZUM-Wki der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entnehmen. Das Wiki ist unter CC BY SA 3.0 lizenziert.
Die Onlineplattform tutory.de bietet Lehrkräften die Möglichkeit, Unterrichtsmaterial mit Hilfe eines Online-Werkzeugkastens selbst zu erstellen. Dabei können sie entweder eigene Inhalte aufbereiten oder ihre Arbeitsblätter um andere offenen Bildungsmaterialien, die die Plattform zur Verfügung stellt, erweitern. Hierfür ist eine kostenlose Registrierung auf der Plattform notwendig.
Erstellung eines offenen Bildungsmaterials mit Hilfe anderer offener Materialien
Bildungsmaterialien, die in erster Linie mit Text arbeiten, lassen sich häufig durch Grafiken oder Bilder anschaulicher darstellen. Möchtest Du Dein Bildungsmaterial unter CC Lizenz mit anderen teilen, dann sollten auch die Bilder und Grafiken, die Du verwendest, unter einer entsprechenden Lizenz veröffentlicht worden sein. Auch andere Texte, Tabellen, Arbeitsblätter o.Ä. kannst Du in die Erstellung Deines Textdokuments einfließen lassen. Doch auch hier lautet die Bedingung: CC Lizenz.
Auf Lizenzen achten
Integrierst du offene Bildungsmaterialien in Dein eigenes Material, dann musst Du Dich an diesen Lizenzen orientieren. Verwendest Du also eine Grafik mit CC BY ND Lizenz, dann darf Dein erstelltes Bildungsmaterial, in das Du diese Grafik einbindest, nicht offener lizenziert sein als CC BY ND. Du kannst sie entweder unter derselben Lizenz, oder geschlossener, das heißt, als CC BY NC ND Lizenz veröffentlichen.
Achtung!
Auch wenn es sich bei den Materialien, die Du einpflegst, um CC-lizenzierte Dateien handelt, musst Du diese kennzeichnen! Für die Kennzeichnung der Materialien kannst Du Dich an die TULLU-Regel halten. Dabei handelt es sich um eine Eselsbrücke, die dabei hilft, offenes Bildungsmaterial korrekt zu kennzeichnen. TULLU steht für
- Titel
- Urheber/in
- Lizenz
- Link zur Lizenzen
- Ursprungsort
(Siehe hierfür auch OER verwenden.
Anlaufstellen für offene Bildungsmaterialien findest Du in der OERientation Datenbank
So Matrosin/Matrose, wenn Du Dir nun überlegt hast, auf welche Weise Du Deinen texbasierten Lerhinhalt festhalten möchtest, dann schipper doch weiter zur Insel 3! Hier informiere ich Dich über hilfreiche Open Source Software, mit der Du Deinen Inhalt digitalisieren kannst.
Literatur:
Aufbau eines Protokolls von Gert Egle/www.teachsam.de, CC BY SA 4.0.
Bretschneider, Volker (2001):Arbeitsblätter und Schülerarbeitsmappen im Unterricht über Ökonomie. In: arbeiten+lernen/Wirtschaft, 3. Jg. (1993) Nr. 12, S. 33-35. Online abrufbar unter:https://www.sowi-online.de/praxis/methode/arbeitsblaetter_schuelerarbeitsmappen_unterricht_ueber_oekonomie.html.
Gute Präsentationen Erstellen von ZUM-Wiki, CC BY SA 3.0, Änderungen vorgenommen.
OER leicht gemacht mit der TULLU-Regel von Jöran Muuß-Merholz und Sonja Borski für OERinfo – Informationsstelle OER, CC BY 4.0, Änderungen vorgenommen.